In unserem Herrsteiner „Biotop“ sind derzeit Erdkröten zu bewundern!
Sie gehören zu den einheimischen Froschlurchen, die wiederum in Mitteleuropa die häufigste Kröte ist. Die Männchen erreichen durchschnittlich eine Körperlänge von acht bis zehn, die weiblichen Kröten zwischen 13 und 15 Zentimeter.
Die Männchen sind nach drei bis fünf Jahren geschlechtsreif, die Weibchen etwas später. Die Paarungszeit beginnt Ende März/Anfang April. Wenn es draußen wärmer wird (mehr als zehn Grad Celsius), beginnen die Weibchen an die Laichgewässer zu wandern, wo sie auf die männlichen Kröten treffen. Diese klettern gleich den Weibchen auf den Rücken und lassen sich von dem Weibchen zum Gewässer tragen. Die größte Gefahr hierbei ist der Straßenverkehr: Viele Erdkröten werden von Autos überfahren.
Nach einigen Tagen beginnt das Paar mit dem Ablaichen (Ablegen der Eier), indem sich das Weibchen im Wasser an einem Pflanzenteil festklammert, den Rücken zu einem Hohlkreuz durchdrückt und die Beine nach hinten ausstreckt. Die Eier sind mit einer durchsichtigen Eiweißhülle zu einer langen Schnur verbunden. Diese Eiweißsubstanz schützt die Eier vor Pilzbefall. Alle 15-30 Minuten tritt eine 20 Zentimeter lange Laichschnur aus und wird vom Männchen sofort besamt. Der Laichvorgang dauert sechs bis zehn Stunden, wobei die Laichschnur an die Stengel der Wasserpflanzen geheftet wird. Es kann aber auch 24 Stunden dauern. Die drei bis fünf Meter lange Laichschnur enthält zwischen 2000-5000 Eier. Sobald der Laichvorgang beendet ist, trennen sich die Partner. Die Vielzahl der Eier ist die Garantie für ihre Nachkommen. Nach einer Woche schlüpfen aus den Eiern Junglarven, die nach 18 Tagen freischwimmende Kaulquappen werden. Sie leben in Schwärmen von mehreren tausend Tieren. Sie fressen und flüchten gemeinsam. Die Kaulquappen werden Ende Juli zu fertigen, ganz kleinen Kröten (solche Verwandlungen in der Biologie nennt man „Metamorphose“) und verlassen mit acht bis 15 Millimetern Größe das Wasser. Sie suchen sich dann einen geschützten Platz zum Landleben. Zu den Laichplätzen wandern die Kröten oft eine Strecke von 500-1500 Meter, teilweise gar bis 3 Kilometer!